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HA OH LAY

CHINESE SOU GAR KUNE MARTIAL ARTS SPORT ASSOCIATION

Waffen und Geräte (-Formen)

1. Klassische Waffen
Obwohl die Grundlagen des Tai Chi Chuan taoistischer Natur sind, und damit einen pazifistischen Charakter besitzen, ist die kriegerische Herkunft des Tai Chi Chuan vor allem noch in den klassischen Waffen zu erkennen. So zählen zum klassischen Repertoire der Tai Chi Waffen nicht nur die heute bekannten Hauptwaffen des Tai Chi Chuan ( Schwert [jian], Säbel [dao], Stab [gun] und Speer [qiang], sondern darüber hinaus noch eine ganze Reihe anderer „Kriegswaffen“, wie z.B. da dao, pu dao, san jian liang ren dao, cha, tai ji zhi, fang tian zhi, shuang dao und shuang jian.

 

2. Hauptwaffen und Tai Chi- spezifische Waffen
Wie schon erwähnt stellen Schwert, Säbel, Stab und Speer die Hauptwaffen des Tai Chi dar, wobei das Schwert die Basiswaffe ist. Es hat im Tai Chi etwa die gleiche Bedeutung wie der Stock oder Stab im Shaolin-Kung-Fu. Tai Chi Schüler, die die Grundlagen der waffenlosen Form oder Formen gelernt haben, beginnen den traditionellen Waffenunterricht mit dem Schwert. Dies steht im Gegensatz zu den meisten anderen äußeren Kung-Fu Systemen, die ja normalerweise mit dem Stab beginnen. Der Grund hierfür liegt darin, daß das Schwert eben die Basiswaffe des WU DANG PAI ist, dessen Abkömmling ja Tai Chi darstellt. Fast alle großen Meister der Tai Chi Schulen waren und sind auch Meister des Schwertes. Daher verwundert es auch nicht, daß das Tai Chi heute zu den Schulen mit der einer der höchsten Anzahl an Schwertformen zählt. Der Ho-Stil des Tai Chi kannte 12 verschiedene Schwertformen (nach HO HENG GO). Davon wurden sechs überliefert. Diese sind: YU ZI JIAN, HOU GOU JIAN, HONG SHE JIAN, FEI HE JIAN, YIN YANG JIAN und WU QI JIAN.

 

Die zweite Hauptwaffe des Tai Chi ist der Speer (qiang). Er lehrt die wesentlichen Prinzipien des direkten geraden Stoßes (zha) und des spiralförmigen Angriffs bzw. der Verteidigung (hua na). In vielen Tai Chi Schulen wird die Speertechnik heute mit einem Langstab (Ein-Kopf-Stab [dan tou gun], oder Stange [gan]) ausgeführt. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß Tai Chi den Weg von der Kampfkunst zur Meditationskunst eingeschlagen hat, und ein Stab einen weniger martialischen Charakter als ein Speer besitzt. Außerdem ist er in der Öffentlichkeit, in Gärten und Straßen viel leichter zu transportieren. Die Unterschiede in der Handhabung sind in den meisten Schulen gering (Dies trifft nicht für die Ho Gar Schule zu), und die Techniken können auch auf einen Langstab transferiert werden. Anzumerken sei jedoch, daß der Speer meistens etwas kürzer ist als der Langstab. In China werden daher in Gärten, Parks und Straßen meist kurze, etwa personengroße Stäbe benutzt. Diese sind aber keinesfalls mit den „Doppel-Kopf-Stäben“, die etwa die gleiche Länge haben zu verwechseln. Die hier benutzten Techniken sind hauptsächlich Schlagtechniken (pi). In traditionellen Tai Chi Schulen wird auch heute noch ein richtiger Speer benutzt. Der Langstab ist eigentlich eine typisch „südliche“ Waffe. Er wird als Dan Tou Gun (Ein-Kopf-Stab) oder wie im Ho Gar und vielen anderen Schulen auch, als „gan“ (Stange, Parierstange) bezeichnet. Die Länge variiert zwischen ca. 2,20 m bis zu 5m, 6m oder sogar 8 Meter. Diese extrem langen Stangen wurden hauptsächlich im Süden Chinas benutzt zum Staken von Flößen oder Booten. In Färbereien wurden sie ebenfalls als Querstangen zum Trocknen gefärbter Stoffe eingesetzt. Im Tai Chi werden, je nach System, Stangen zwischen 2,20 m und 3, 80 m benutzt. Sie bestehen meist aus Holz oder Bambus, öfter auch aus Rattan. Selten werden aber auch Stangen aus Eisen benutzt. Im Ho Gar System und Sha Gar System wurde zudem noch unterschieden zwischen harten und weichen (flexiblen) Stangen. Harte Stangen (Gang Gan) sind Metall- oder Hartholzstangen, die bei Ausführung von Schlagtechniken nicht wesentlich schwingen. Weiche oder flexible Stangen (Ruan Gan) dagegen schwingen und federn sehr stark bei Schlägen und können somit wesentlich größere Kräfte übertragen. Hierfür werden weiche stabile Hölzer, teilweise auch Bambus, aber in erster Linie doch Rattan-Stäbe eingesetzt. Heute im Zeitalter der Kunststoffe eignen sich auch Kunststoffstäbe und Glasfiberstäbe dafür. Der Ho-Stil kennt drei Speer-, vier Langstab- und zwei Kurzstabformen.

 

Die dritte Hauptwaffe des Tai Chi ist der Säbel (dao). Mit ihm werden eher kreisförmige Schnitte ausgeführt. Viele Kampfkünstler behaupten, daß die Säbeltechniken nicht die Eleganz der Schwerttechniken besitzen. Das mag vielleicht an den Schlagtechniken pi und zhan liegen. Dennoch ist der Säbel mit seiner „runden“ Form für Tai Chi Techniken und Prinzipien besser geeignet als das Schwert. Der kreisförmige Aufwärtsschnitt „liao“ ist mit dem Säbel wesentlich besser (und eleganter) auszuführen als mit dem Schwert. Der Grund, daß trotzdem das Schwert die Hauptwaffe der Tai Chi Schulen ist, liegt – wie schon erwähnt – in deren Abstammung vom Wu Dang System. Allerdings gibt es heute auch Meinungen, die behaupten, daß die Schwertform erst viel später dem Tai Chi hinzugefügt worden ist und daß der Säbel vorher im System vorhanden war. Diese Meinung wird von einigen Anhängern der Chen Schule vertreten, wobei sich diese Äußerung auch nur auf das Chen System bezieht. Im Yang Stil wird heute von vielen Schülern eine Variante des traditionellen Säbels (yao dao) benutzt. Dieser ähnelt einem Schwert.

 

 

Er verjüngt sich vom Griff zur Spitze und seine Form ist leicht gekrümmt. Der Griff und der Handschutz können verschiedene Formen und Ausführungen besitzen. Er ähnelt damit eher einem europäischen Säbel des 19. Jahrhunderts. Dieser Säbel wird auch als Tai Chi Säbel bezeichnet. In der Ho-Schule dagegen werden verschiedene Säbeltypen benutzt. Neben dem normalen traditionellen Säbel (yao dao) gibt es auch Formen für „Schwere Säbel“ ( dai dao wie Münzen- und 9-Ringe-Säbel ).
Neben diesen „Hauptwaffen“ gibt es in einigen traditionellen Tai Chi-Schulen auch einige, weniger bekannte Waffen. Hierzu zählen die Langstab-Säbel (chun qiu da dao, qing long da dao, Kwan dao, chai yang dao, pu dao und san cha dao [Drei-Gabel-Säbel]) und Hellebarden (fang tian zhi, tai chi zhi) usw. Außerdem gibt es Waffen , die für bestimmte Tai Chi-Schulen charakteristisch sind und teilweise taichi-spezifische Waffen darstellen. Im Ho Gar Tai Chi sind dies: mu qiu pang (Holz-Kugel-Stab), mu qiu dai pang (Holz-Kugel-Lang-Stab), liu gun gong (Weidenruten-Bogen), xiao cha [fei cha] (kleine oder fliegende Gabel), si dai (Seidenschärpe), tong qiu jian pang (Kupfer-Kugel-Schwert-Stab), mu qiu bian (Holzkugelpeitsche), shan zi (Fächer), qiu bian gun (Kugel-Peitschen-Stab), lun (Großer Reifen), chang pang (Kurzstab), sheng (Seil), zi niu yuan yang yue (Mandarin-Enten-Haken) und huang feng huan (Phönix-Reifen).

 

3. „Moderne Waffen“
Neben den klassischen Waffen wurden in letzter Zeit neue Waffen in die Programme des Tai Chi neu aufgenommen. Hierzu zählen beispielsweise die „wu zi yin yang chui“, die in der Yang-Schule zum Einsatz kommen. Eine „Waffe“, die ebenfalls in letzter Zeit immer beliebter wird, ist der Fächer. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ob es sich dabei um eine traditionelle Waffe handelt oder eine neu hinzugekommene. Im Ho Gar Tai Chi existieren zwei Fächerformen, von denen aber nur die „bai he shan zi“ überliefert ist.

 

4. Waffenformen
Nachfolgend sollen aus Kapazitätsgründen nur kurz einige Waffenformen des Ho Gar Tai Chi angesprochen werden. Formen anderer Stile können in entsprechender Literatur nachgelesen werden.

 

4.1 Schwertformen (jian tao lu)
Entsprechend den 12 Handformen des Ho Gar Tai Chi existieren auch 12 Schwertformen mit unterschiedlicher Länge, Schwierigkeitsgrad, Rhythmus und Geschwindigkeit. Leider sind hiervon nur sechs Formen bis heute überliefert, und auch hier ist nicht unbedingt klar, ob es sich um die kompletten Formen handelt. Die überlieferten Formen sind: yu zi jian, hou gou jian, hong she jian, fei he jian, yin yang jian und wu qi jian.

 

Sie entsprechen den Handformen:

 

Schwertform Handform
yu zi jian xiao lu quan
hou gou jian ba hou quan
hong she jian tu she quan
fei he jian bai he quan
yin yang jian yin yang quan
wu ji jian wu ji quan

 

Weiterhin gehören drei Doppelschwertformen dazu, von denen jedoch nur zwei überliefert sind. Diese sind long feng shuang jian und fei he shuang jian.

 

4.1.1 Yu Zi Jian

 

 

Yu Zi Jian (Jade-Schwert) ist die erste Schwertform. Sie ist, verglichen mit den anderen Schwertformen, relativ kurz und dient als Einführung in die Schwertkampfkunst. Trotzdem beinhaltet sie einige der wichtigsten Basistechniken der Schwertschule. Ähnlich wie auch xiao lu quan – ihre entsprechende Handform – gibt es in ihr schnelle und langsame Passagen. Yu zi jian setzt sich aus 71 Grundmustern zusammen. Sie wird mit einem relativ kurzen Schwert (ca. 85 cm Gesamtlänge, Qi Xing Long Feng Jian: 7-Sterne-Drache-Pfoenix-Schwert) ausgeführt. Aufgrund dieser Eigenschaften, der Kürze der Form, der Anteil an Basistechniken und der Geschwindigkeits- und Rhythmuswechsel ist sie gerade für einen Anfänger sehr gut geeignet, Tai Chi mit dem Schwert zu erlernen.

 

4.1.2 Hou Gou Jian

 

 

Die zweite „Schwertform“ ist Hou Gou Jian ( Affen-Haken-Schwert ). Das Affen-Haken-Schwert ist eine Spezialwaffe aus Metall, die dem Hou Gou Mu Jian, einem Holzschwert – ebenfalls aus dem Ho-System – entspricht. Beide Formen sind sehr ähnlich und weisen nur geringe Abweichungen untereinander auf. Das Affen-Haken-Schwert (aus Holz) ist eine sehr alte Waffe, die der Sage nach dem Affen Gott als eine Art Zepter diente und dessen Macht im Affen Staat symbolisierte. Als Waffe des Affen Gottes ist sie jedoch weniger bekannt geworden. Aufgrund der absatzförmig bzw. sägezahnförmig angebrachten haken hat das Schwert nicht nur seinen Namen bekommen, sondern diese „Zähne“ dienen auch zum Einhaken und Verkanten anderer Waffen.

 

4.1.3 Hong She Jian

 

 

Die dritte Schwertform ist Hong She Jian (Rotes Schlangen Schwert), entstanden aus – und manchmal auch heute noch unter der Bezeichnung bekannt – Zui She Jian (Betrunkenes Schlangen Schwert). Ausgeführt wird sie mit einem “ Doppel-Hand-Schwert“. Die Bewegungen der Form erinnern an eine Schlange (Kobra), die züngelnd vor ihrem Opfer steht und dann mehrmals hintereinander schnell zustößt. Die schwingenden Bewegungen des Körpers vor dem Zustoßen erinnern an eine Betrunkenen-Form. Das Schwert wird sowohl mit einer als auch mit beiden Händen geführt.

 

4.1.4 Fei He Jian

 

 

Die vierte Schwertform ist Fei He Jian (Fliegender Kranich-Schwertform). Sie wird mit einem langen Schwert ausgeführt, allerdings keinem Doppel-Hand-Schwert. Die Bewegungen der Form repräsentieren die schwingenden Bewegungen der Flügel des Kranichs. fei He Jian betrachtet, erscheint als die Eleganteste der Schwertformen. Die Weiterführung dieser Form ist durch die entsprechende Doppel-Schwert-Form „Fei He Shuang Jian“ gegeben.

 

4.1.5 Die anderen Schwertformen

Die beiden weiteren Schwertformen Yin Yang Jian und Wu Ji Jian stellen die höchsten Schwertformen im Ho Gar Tai Chi dar. Sie werden nur an die Meister weitergegeben, die das Ho Gar System weiterführen. Vor Sou Wai Keung haben sie nie die Familie Ho verlassen, d.h. sie wurden nie an fremde Schüler unterrichtet, noch irgendwo öffentlich vorgeführt.

 

4.1.6 Doppel-Schwert-Formen

Wie schon erwähnt wurden von den insgesamt drei Doppel-Schwert-Formen zwei Formen überliefert. Dies sind: Long Feng Shuang Jian und Fei He Shuang Jian.

 

 

Long Feng Shuang Jian war die erste Doppel-Schwert-Form im System. Sie wird, genau wie Yu Zi Jian, mit zwei relativ kurzen Schwertern ausgeführt. Die Bewegungen sind nicht so schwierig, es wird sehr viel Wert auf die Koordination der Führung der beiden Schwerter gelegt. Trotzdem stellt die Form für einen Anfänger eine erhebliche Herausforderung dar und sollte auf keinen Fall vor Yu Zi Jian erlernt werden.

 

 

Fei He Shuang Jian basiert auf der Fei He Jian-Form. Die Ausführung mit zwei Schwertern bringt aber zusätzlich noch Koordinationsprobleme mit sich. Fei He Shuang Jian wird mit zwei langen Schwertern ausgeführt. Auch dies ist ein Grund dafür, daß sie wesentlich schwerer ist als Long Feng Shuang Jian.

 

4.2 Langstab-Formen

Im Ho Gar System existieren sechs Langstabformen, wovon heute nur drei überliefert worden sind. Dies sind : Ching Shi Gan, Sha Shi Gan und Tai Kong Gan. Ching Shi Gan und Sha Shi Gan benutzen harte Stangen (Gang Gan), Tai Kong Gan eine flexible Stange (Ruan Gan).

 

4.2.1 Ching Shi Gan

Ching Shi Gan, auch Bei Dong Nan Xi Qiang Gan genannt, stammt in seiner Basisausführung ursprünglich von der tibetanischen Speerform Bei Dong Nan Xi Qiang ab. Bei Dong Nan Xi Qiang (Norden Osten Süden Westen) wurde im Kam Po – Lama System unterrichtet. Eine Vorläuferschule des Kam Po Systems wurde in den Lama Tempeln in Peking unterrichtet. Wahrscheinlich wurde von dort aus diese Form in die Ching Familie gebracht, die dann später an die Ho Familie weitergegeben wurde. Wie überliefert wurde gab es zwischen der Ching- und der Ho-Familie eine starke Freundschaft, da beide taoistische Kampfkünste betrieben. Die heutige, von der Ho-Familie unterrichtete Ching Shi Gan Form ist eine stark verkürzte Version der alten Bei Dong Nan Xi Qiang Form. Sie wird nicht mehr, wie ihre Ursprungsform, in vier Himmelsrichtungen ausgeführt, sondern nur nach vorn und zurück. Wahrscheinlich wurde sie auch von der Ho-Familie später, nach Übernahme von der Ching – Familie, verändert und verkürzt. Ching Shi Gan wird nicht nur als erste Langstabform unterrichtet, sondern auch im allgemeinen als dritte Waffenform (nach Yu Zi Jian und Ba Ci Lan Que Wei Mu Qiu Pang) schon an „Anfänger“. Ausgeführt wird Ching Shi Gan mit einer ca. 2,80 m langen, harten Stange.

 

4.2.2 Sha Shi Gan

Sha Shi Gan ist eine sehr lange Form, ebenfalls mit einer harten Stange von ca. 2,80 m bis 3,20 m ausgeführt. Sie war früher die Hauptform des Sha – Systems und beinhaltet nicht nur alle Basistechniken, sondern darüber hinaus den kompletten Satz aller Zusatztechniken.

 

4.2.3 Tai Kong Gan

 

 

Tai Kong Gan ist in Südchina eine sehr bekannte Form. Sie ist in vielen Kung Fu Schulen aus Fukien enthalten mit mehr oder weniger starken Differenzen. Man nimmt an, daß sie eine der Ursprungs- Langstab-Formen in der Provinz Fukien ist. Im Ho Gar System wird sie mit einer flexiblen Stange (ruan gan) von ca. 4.30 m Länge und einem Durchmesser von ca. 5 cm ausgeführt. Allerdings ist die Ausführung der Techniken auch ohne weiteres mit kürzeren Stangen bis ca. 2,60 m und kleinerem Durchmesser möglich. Wichtig ist, daß sie über eine bestimmte Flexibilität verfügt. Als Material wird normalerweise Rattan verwendet.

 

4.3 Säbelformen (Shou Dao)

Obwohl im Chinesischen etwas anders definiert, sollen unter Säbel hier nur die „Handsäbel“ -Shou Dao-, d.h. Säbel mit kurzem Griff (maximal zweihändig) verstanden werden. Säbel mit langen Griffen und Stäben oder Stangen (helebardenähnlich) werden unter dem Begriff „Langsäbel“ -Da Dao- später behandelt. Im Ho Gar Tai Chi existieren sieben Säbelformen. Vollständig sind davon leider nur zwei Formen überliefert, eine dritte ist unvollständig. Daneben gab es noch zwei Doppelsäbel-Formen, von denen jedoch nur eine, die „Shuang Long Shuang Dao“ Form vollständig überliefert wurde.

 

4.3.1 Ba Yuan Dao

 

 

Ba Yuan Dao war die zweite Säbelform der Ho Gar Schule, jetzt ist sie die erste. Sie wird mit einem normalen Säbel (Yao Dao) ausgeführt. Vom Schwierigkeitsgrad liegt sie zwischen der zweiten und dritten Handform und sollte auch zwischen diesen beiden Formen unterrichtet werden. Besteht der erste und zweite Teil noch aus einfacheren Techniken, findet man im dritten Teil explosive „Fa Ching“ Techniken.

 

4.3.2 Long Hu Dan Dao

 

 

Die zweite, noch vollständig erhaltene Säbelform ist: Long Hu Dan Dao (Tiger und Drache – Säbel). Ursprünglich war sie die sechste Form des Systems. Long Hu Dan Dao wird mit einem „schweren“ 9-Ringe-Säbel ausgeführt. Die Säbeltechniken sind relativ einfach, jedoch werden sie mit schnellen Körperbewegungen (meist Drehungen) kombiniert, so daß diese Kombination für einen Anfänger recht schwer ist. Ein Großteil der Form wird schnell ausgeführt.

 

4.3.3 Shuang Long Shuang Dao

 

 

Die einzig im System erhaltene Doppel-Säbel-Form ist Shuang Long Shuang Dao (Doppelter Drache Doppel Säbel). Diese Form entspricht der Ba Yuan Dao im Schwierigkeitsgrad und ist etwa 2/3 so lang. Sie wird ebenfalls mit leichten Yao Dao ausgeführt.

 

4.4 Speerformen

 

 

Im Ho Gar Tai Chi gab es drei Speerformen, jedoch nur eine, die Bai Yun Qiang (Weißer Wolken Speer), ist überliefert worden. Hier ist nicht bekannt, in welcher Reihenfolge die Bai Yun Qiang-Form stand. Die Form ist ungewöhnlich lang. Möglicherweise wurde sie aus mehren kleinen Formen in früher Zeit zusammengesetzt. Ausgeführt wird sie mit einem kleinen, sehr flexiblen Speer.

 

4.5 Stabformen

Unter Stabformen verstehen wir im Ho Gar Tai Chi System Formen, die mit Stäben zwischen 1,50 m (Schulterhöhe) bis etwa 2,20m ausgeführt werden. Die Länge und Dicke ist abhängig von der Form. Weiterhin ist wichtig, daß der überwiegende Teil der Techniken mit beiden Enden (Doppel-Kopf) ausgeführt wird und die Techniken meist „Schlagtechniken“ und keine „Stoßtechniken“ (wie in Speerformen) sind. Im Ho Gar System gab es vier Stabformen, zwei davon sind überliefert. Dies sind Ba Hou Gun und Wu Xing Gun.

 

4.5.1 Ba Hou Gun

Ba Hou Gun ( Acht Affen-Stab) wird mit einem Long Wei Gun ( Drachenschwanzstab) ausgeführt. Dies ist ein ca. 3,5 cm starker und ziemlich schwerer Stab (meist aus Hartholz). Die Länge sollte vom Boden bis ca. zum Kinn des Ausübenden reichen. In der Form werden kurze Schläge, Blöcke und vor allen dingen Dreh- und Hebeltechniken ausgeführt. Die Form erscheint sehr weich, aber teilweise sind auch fa ching Techniken vorhanden. Ba Hou Gun war früher die zweite Stabform, jetzt nach dem die erste Stabform verloren gegangen ist, ist Ba Hou Gun die Erste.

 

4.5.2 Wu Xing Gun

Wu Xing Gun (5-Elemente Stab) war früher die dritte Stabform und ist jetzt die zweite. Sie wird mit einem Ping Tou Gun (also einem Stab vom Boden bis zum Scheitelpunkt des Kopfes, Gesamtgröße) ausgeführt. Als Besonderheit gegenüber allen anderen Formen ist Wu Xing Gun eine „lian huan wu qi tao“, d.h. eine Form, die kontinuierlich ausgeführt werden kann. Nach der Startsequenz beginnt man mit der Abfolge des Grundmusters des ersten Elementes, kommt dann zum zweiten, dritten, vierten und fünften. Wenn man möchte , kann man hier die Form mit der Schlußsequenz beenden oder mit dem ersten Element neu beginnen.. Auch die Wahl, welches der Elemente als erstes ausgeführt wird, bleibt dem Ausübenden selbst überlassen.

 

4.6 Kurzstäbe (Knüppel) und Kugelstäbe

Stäbe zwischen 20 cm und etwa 1,00 m werden als Kurzstäbe (pang) bezeichnet. Stäbe zwischen ca. 1 m bis 1,50 m als „lange Kurzstäbe“ (chang pang). Im Ho Gar Tai Chi gibt es verschieden lange Kurzstäbe. Einige besitzen an den Enden (an beiden oder an einem) aufgesetzte Kugeln. Diese Stäbe werden als Kugelstäbe oder Kugelknüppel bezeichnet. Durchmesser und Länge der Stäbe (aus Holz, Bambus, Rattan oder Metall) differieren dabei genauso wie die Durchmesser der Kugeln.

 

4.6.1 Qiu Cun Pang (9-inch Knüppel)

Qiu Cun Pang bezeichnet nicht nur die Länge des Kurzstabes, sondern ist gleichzeitig Name der Form. Sie ist in erster Linie eine Meditationsform, die allerdings auch praktische Anwendungen kennt. Sie wird normalerweise nicht vor dem Beherrschen der dritten Form unterrichtet und bildet eigentlich eine Ergänzung zur vierten Form.

 

4.6.2 Shao Ma Pang (Junges Pferd – Form)

Shao Ma Pang wird mit einem ca. 50 cm langen Stab ausgeführt. Neben der Einzelform existiert noch eine Doppel-Stab Form, Shao Ma Shuang Pang. Beide wurden nicht vollständig, nur in Bruchstücken überliefert.

 

4.6.3 Zhu Di (Die Bambusflöte)

Die Bambusflöte ist ein traditionelles Instrument reisender taoistischer Mönche. Im Ho Gar wurde für diese Form ein Bambusstab von ca. 1 cm Durchmesser und 50 cm bis 60 cm Länge verwendet. Diese Form wurde mit Sicherheit nicht vollständig überliefert. Dennoch ist sie sehr hübsch anzusehen und die Bewegungen und Grundmuster erinnern tatsächlich an einen Flötenspieler.

 

4.6.4 Chang Pang

Chang Pang, der „lange“ Kurzstab ist ca. 1,35 m lang und besitzt einen Durchmesser von 2,5 bis 3 cm. Es wurde im Ho Gar nur eine Form überliefert und auch diese ist nicht ganz vollständig. Möglicherweise gab es früher noch andere Formen. Die Handhabung ähnelt der des Doppel-Hand-Schwertes, aber es finden sich auch Technikkomponenten, die mehr an einen normalen Stab erinnern.

 

4.6.5 Mu Qiu Pang und Mu Qiu Gun

 

 

Unter Mu Qiu Pang (Holzkugelstäbe) fallen drei verschieden lange Stäbe mit je zwei Holzkugeln an den Enden. Für die Formen : Ba Ci Lan Que Wei Pang und Zi Yuan Feng Pang wird ein Stab von etwa Schulterbreite verwendet., an dem an beiden Enden zwei Holzkugeln mit ca. 10 cm Durchmesser sitzen. Für die Form Xiao He Pang (Kleine Harmonie) ist die Länge des Holzstabes etwa so lang wie die Hand (vom Handgelenk bis zu den Fingerspitzen). Auch hier sitzen zwei Kugeln mit ca. 10 cm Durchmesser. Die vierte Form „Kai Shi Mu Qiu Dai Pang“ wird mit einem langen Kurzstab ausgeführt, ebenfalls mit zwei Kugeln von ca. 10 cm Durchmesser an den Enden. Hier ist die Länge des Stabes abhängig von der „Flügelspanne“ des Ausführenden. „Flügelspanne“ ist die Länge, die sich aus den seitlich waagerecht ausgestreckten Armen (Hand -Arm-Rücken-Arm-Hand) ergibt. Die Länge des Stabes ergibt sich aus der Flügelspanne minus zweimal der Länge der Hände. Kai Shi Mu Qiu Pang ist die Älteste der Mu Qiu Pang Formen. Sie stammt von der Kranich – Form des Ho Gar Systems ab. Der Stab wird dabei tatsächlich zwischen den Händen gehalten, wodurch die Arme gespreizt sind und als „geöffnete Flügel“ des Kranichs erscheinen. Ba Ci lan Que Wei Pang ist die erste Mu Qiu Pang Form. Sie wird mit der ersten Form Xiao Lu Quan unterrichtet und zeigt die Drehungen der Kugel: peng, bao und rou sowie lan que wei. Sie wird durch die zweite Form „Zi Yuan Feng Pang“ ergänzt. Xiao He Pang wird ausschließlich als Meditationsform ausgeführt. Neben diesen Mu Qiu Pang Formen gibt es noch eine Übungsform für einen Groß-Kugelstab (Da Qiu Gun). Dies ist ein Stab von ca. 2,20m Länge, einer Stärke von 4 cm an dessen beiden Enden Metall- oder Holzkugeln (ca. 40 cm Durchmesser) befestigt sind. Das ganze ähnelt einer großen Hantel, und in der Tat, es wird auch wirklich zur Stärkung der Kraft benutzt. Allerdings nicht durch Heben und Senken der äußeren (Muskel)- Kraft, sondern durch Drehen und statischem halten der inneren ( Qi, Yi) Kraft. Hier sind nur Bruchstücke bekannt, so daß diese Form heute nicht mehr geübt wird.

 

4.6.6 Tong Qiu Jian

Tong Qiu Jian oder Tong Qiu Pang sind Stäbe (Querschnitt :rund=pang, rechteckig = jian) aus Metall (Kupfer) an dessen einen Ende eine Kupferkugel befestigt ist. Die Stäbe sind ca. 50 cm lang, die Kugel besitzt einen Durchmesser von etwa 5 cm. Im Gegensatz zu den Mu Qiu Pang, die sowohl für Kampf- als auch Meditationstechniken benutzt werden, werden mit Tong Qiu Jian nur Kampfübungen ausgeführt. Insgesamt gibt es drei Formen, zwei mit einem Tong Qiu Jian, und eine Doppel – Tong Qiu Jian Form. Von allen drei Formen sind nur Bruchstücke überliefert.

 

4.6.7 Liu Gun Gong (Der Bogenstab)

Eine speziell nur im Ho gar Tai Chi eingesetzte Waffe ist Liu Gun Gong, der Weidenrutenstab – Bogen. Er wurde im Ho Gar tai Chi von Meister HO SOW LI konzipiert als Gegenstück zu den in den äußeren Stilen eingesetzten Stäben oder Stöcken (Gun). Dabei handelt es sich um einen Stock von 1,60m bis 1,80m Länge und einem Durchmesser von etwa 2,4 cm bis 2,8 cm. Der gesamte Stab ist ähnlich wie ein Bogen gekrümmt (ca. 500). Das Material ist Rattan, daß dem Bogen die nötige Flexibilität verleiht. Durch die Krümmung und Flexibilität verkörpert der Liu Gun Gong das Prinzip „peng“ im Tai Chi, das gerade in der Ho-Schule das wichtigste ist. Im Ho Gar Tai Chi gibt es nur eine Form. Diese ist jedoch sehr lang und kann in verschiedene Teile oder Sätze eingeteilt werden, die nicht notgedrungen hintereinander ausgeführt werden müssen. zwei dieser Teile werden mit „Sehne“ ausgeführt, d.h. zwischen den Bogenenden ist tatsächlich eine Sehne vorhanden. Für die unterschiedlichen Sätze werden verschieden lange Liu Gun Gong eingesetzt.

 

4.6.8 Da Dao (Helebarden – Messer)

Da dao ist eine chinesische Waffengattung von Säbeln oder Breitsäbeln (mit einer scharfen Schneide), die an einem Stab unterschiedlicher Länge befestigt sind. Eine Ausnahme dieser Definition stellt der „San Jian Liang Ren Dao“ dar, der zwei scharfe Schneiden und drei Spitzen besitzt. Im Ho Gar Tai Chi existieren fünf Da Dao Formen, nur drei sind heute noch überliefert. Dies sind : Jin Long Da Dao (Großer Drache Langsäbel), Hong Liu Da Dao (Hong Liu – Familien – Säbel) und San Cha Dao (Drei-Gabel-Säbel).

 

4.6.8.1 Jin Long Da Dao

 

 

Die erste der fünf Formen ist Gin Long Da Dao. Sie wird mit einem „Chun Qiu Da Dao“ ausgeführt. Charakteristisch für diese Form sind die runden, kreisenden Bewegungen, die kontinuierlich ausgeführt werden. Dies steht im Gegensatz zu Chun Qiu Da Dao Formen anderer, äußerer Systeme, in denen sehr wohl auch häufig geradlinige Stöße oder kräftige (abgehackte !!!) Aufwärtsschnitte ausgeführt werden. Die Jin Long Da Dao Form erscheint von Anfang bis Ende fließend. Wahrscheinlich geht sie, vielleicht jetzt in leicht abgeänderter Variante, direkt auf die Sha Schule zurück.

 

4.6.8.2 Hong Liu Da Dao

 

 

Hong Liu Da Dao ist eine verhältnismäßig kurze Form, was möglicherweise daran liegt, daß nur vielleicht ein Drittel oder die Hälfte überliefert worden ist. Sie stellt für das Tai Chi keine Besonderheit dar, und könnte möglicherweise auch aus einem anderen, äußeren Stil übernommen sein. In ihr finden sich nur wenige Tai Chi Prinzipien.

 

4.6.8.3 San Cha Dao

 

 

San Cha Dao ist die vierte der ehemaligen Da Dao Formen, jetzt die dritte. Obwohl das San Jian Liang Ren Dao ( Waffengattung, mit der San Cha Dao ausgeführt wird) eigentlich eine typische Waffe äußerer Stile ist, wurde es sehr gut in das Tai Chi integriert und enthält viele Tai Chi spezifische Aspekte. Neben den runden, kreisenden Bewegungen, wie sie auch beim Jin Long Da Dao ausgeführt werden, sind auch Stöße vorhanden. Die drei Spitzen werden wie eine Gabel eingesetzt ( zum Fangen und Halten ), was der Form wahrscheinlich auch seinen Namen gab.

 

4.6.9 Xiao Cha – Fei Cha – Ma Cha

 

 

Xiao Cha (Kleine Gabel) oder Fei Cha (Fliegende Gabel) sind Bezeichnungen für eine kleine, abgerundete 3-Zack-Gabel. (Gabelkopflänge ca. 15 cm, breite ca. 10 cm). Diese Gabel wird auf verschieden lange Stäbe befestigt, die dann die Bezeichnungen Xiao Cha, Fei Cha oder Ma Cha bekommen. Im Ho Gar Tai Chi gab es fünf Formen, vier davon wurden komplett überliefert. Die vierte Form ging teilweise verloren. Xiao Cha oder Fei Cha kam ins Ho Gar System nicht als Kampfwaffe wie die meisten anderen Formen, sondern eher als „Akrobatik – Waffe“. Die vier heute existierenden Formen : Wu Dao Cha, Wu Dao Shuang Tou Cha, Wu Dao Shuang Cha und Wu Dao Shuang Pang Cha ( tanzende Gabel ) sind eigentlich als ein eigenes System zu betrachten. Ihnen allen ist zu eigen, daß die Waffen bei der Ausführung um Ihren Stab rotieren, was bei „Kampfwaffen“ nur sehr, sehr selten vorkommt. Neben der Stabrotation werden sie noch wie normale Stabwaffen gedreht oder sogar geworfen und wieder aufgefangen, was ihnen den Namen „Fei Cha“ Fliegende Gabel einbrachte. Fei Cha Formen existieren nur im Ho Gar Tai chi System. Wu Dao Cha ist die erste Gabelform im Ho gar Tai Chi, und gleichzeitig auch die längste. Ein „Xiao Cha“ – Kopf sitzt am Ende eines ca. 1,60 m langen Stabes (Ma Cha). Bei der zweiten Form „Wu Dao Shuang Tou Cha“ sitzt ein zweiter Kopf am anderen Ende des Stabes. Die dritte Form (Wu Dao Shuang Cha) wird mit zwei einfachen Gabeln ausgeführt. Die vierte Form „Wu Dao Shuang Tou Shuang Cha“ schließlich mit zwei Doppelgabeln. Hier wurde nur ca. die Hälfte der kompletten Form überliefert. Die fünfte Form schließlich stellt eine Besonderheit dar. Sie beinhaltet mehrere Teile, in denen „kleine Gabeln“ (Gabelkopf an einem ca. 50 cm langen Stab) mit Hilfe zweier Kurzstäbe (Pang) in der Luft jongliert werden. Diese Gabeln werden als „Fei Cha“ bezeichnet.

 

4.6.10 Fang Tian Zhi

 

 

Fang Tian Zhi ist eine der klassischen Hellebarden Chinas. An einer ca. 2 Meter langen Stange befindet sich ein Hellebardenkopf zusammengesetzt aus einem „Halbmond“ und einer Speerspitze (manchmal auch Schlangenspeerspitze). Im Tai Chi wird der Waffenkopf zum Einhaken, Festhaken und Blocken benutzt. Diese Techniken stellen harte Yang -Prinzipien dar. Daher wird der Gebrauch der Waffe erst relativ spät im Tai Chi gelehrt. Im Yang-Stil existiert eine ähnliche, leicht abgeänderte Variante des Waffenkopfes. Sowohl im Yang-Stil als auch im Ho-Stil existiert eine Form mit verschiedenen Anwendungen.

 

4.6.11 Zi Dai

 

 

Mit Zi Dai werden Stoffstreifen (Schärpen) aus Seide bezeichnet. Sie haben verschiedene Längen (zwischen 2,00 bis 5,00 Meter) und Breiten (zwischen 10 bis 40 cm). Zi Dai können als „Übungsgeräte“ und „Waffen“ eingesetzt werden. Im Ho Gar tai Chi existieren drei Schärpenformen, von denen jedoch nur die zweite Form, „Tu She Dai“ überliefert ist. Tu She Dai verwendet die Schärpe zunächst als „Übungsgerät“ (zum Spannen der Schärpe) und anschließend als Waffe (schlagen, blocken, fangen, binden).

 

4.6.12 Die restlichen Waffenformen

Neben den gerade beschriebenen Waffen und Waffenformen existieren im Ho Gar Tai Chi noch andere. So gab es zwei Fächerformen von denen heute jedoch nur die „Bai He Shan Zi“ (Weißer Kranich – Fächer) überliefert ist.

 

 

Eine typische Ho Gar Tai Chi Waffe ist die „Mu Qiu Bian“ (Holz-Kugel-Peitsche), von denen es eine Einzelform und eine Doppel-Peitschen-Form gibt. Die Doppel-Peitschen-Form ist nicht vollständig, ca. 1/3 der Bewegungen sind verlorengegangen. Zwei weitere „Kugel“-Waffen sind der „Da Qiu Gun“ (Großer-Kugel-Stab) und der „Qiu Bian Gun“ (Kugel-Peitschen-Stab). Alle „Kugel“-Waffen und Formen sind ausschließlich im Ho Gar Tai Chi System entwickelt worden. Mu Qiu Bian und Qiu Bian Gun sind „halbflexible“ Waffen. Die einzelnen Kugeln sind auf einer dünnen Metallstange angeordnet. Dadurch sind die Waffen beweglich und nicht starr. Die Kugeln waren aus Holz bzw. Metall. Das „Hou Gou Mu Jian“ (Widerhaken-Holzschwert) ist die Holzausführung des Hou Gou Jian (siehe 6.5.4.1.2 ). Beide Formen sind bis auf geringe Ausnahmen gleich.

 

Zwei wichtige Waffen im Ho Gar Tai Chi sind „Lun“ und „Huan“ (Reifen und Ringe). Lun, der Reifen, besteht aus einem Rattanreifen mit einem Durchmesser von 60 cm bis 100 cm. Er wird als Einzelwaffe benutzt, im Gegensatz zu Huan, den Ringen.

 

 

Diese werden meist als Doppelwaffen eingesetzt. Sie besitzen einen Durchmesser von 30 cm bis 40 cm. In der Form „Huang Feng Huan“ (Phönixreifen) werden beide Reifen zum Schlagen und Fangen benutzt. Ein einzelner Ring wird dagegen als Übungsgerät verwendet. Ein weiteres, sehr wichtiges Übungsgerät im Tai Chi ist die Kugel (Qiu). Hierbei handelt es sich um verschieden große Kugeln mit Durchmessern zwischen 20 cm und 100 cm, bestehend aus Holz, Metall oder Stein. Einige bestanden auch aus Stoffen (Leinen, Leder) gefüllt mit Sand, Kies, Luft oder Wasser. Im Ho Gar Tai Chi kennen wir noch zwei Formen mit Holzkugeln. „Shi Ba Shi Mu Qiu“ (18 Übungen der Holzkugel) ist eine Form mit einer Kugel von ca. 35 cm bis 40 cm Durchmesser, die alleine oder mit Partner ausgeführt werden kann. In ihr sind 18 Basisprinzipien des Tai Chi enthalten. Die zweite Form, ebenfalls alleine oder mit Partner ausführbar, ist eine Form mit zwei Holzkugeln (Shuang Mu Qiu).

 

 

Shen Peng (das Seil der Götter) ist eine Waffenform, in der ein Seil ähnlich der Schärpe aber auch als Peitsche eingesetzt wird.

Das Seil ist etwa 2,50m bis 3,00m lang und an beiden Enden mit Knoten versehen. Während der Ausübung der Form werden diese Knoten abermals zusammengeknotet, so daß ein „Ringseil“ entsteht.

 

 

Zi Niu Yuan Yang Yue, die Mandarin-Enten-Haken, sind auch in anderen Stilen bekannt (Pa Kua, Tai He).

Tatsächlich erinnert diese Form des Tai Chi auch eigentlich mehr an Tai He – Bewegungen.

 

Neben den aufgezählten Waffen – Einzelformen gibt es im Ho Gar Tai Chi noch eine Vielzahl von Waffen – Partner-Formen, die jetzt aber nicht erwähnt werden sollen. Allerdings sind hier nur wenige wirklich vollständig überliefert worden. Von einigen sind lediglich einige Anfangsbewegungen bekannt.