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HA OH LAY

CHINESE SOU GAR KUNE MARTIAL ARTS SPORT ASSOCIATION

Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Sou Gar Kune

 

 福建客家
南派螳螂拳

 

Was ist Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen ?

 

Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen ist eines der Kung-Fu Systeme der südlichen Gottesanbeterin. Gleichzeitig bildet es die Basis des SOU GAR KUNE Systems.

 

Grundstellung der Südlichen Gottesanbeterin

 

Hokkian (oder Hokkien) ist die Min Nan-Bezeichnung für die südliche Provinz Fukian (Fukien) in China. „Hokkian“ wird in Bahasa Indonesia verwendet, „Hokkien“ in Bahasa Malay. Beide Bezeichnungen sind in Süd-Ost-Asien sehr verbreitet. Hakka (mand. kejia) ist der Name einer Bevölkerungsgruppe. Ursprünglich im Norden Chinas ansässig, zogen sie in den Süden und leben heute verteilt in den verschiedenen südlichen Provinzen. „Naam Paai Tong Long Kuen“ bedeutet: Kung-Fu Schule der südlichen Gottesanbeterin.

 

Zu den Unterschieden zwischen “ Nördlicher“ und “ Südlicher “ Gottesanbeterin, siehe Kung-Fu der Gottesanbeterin

Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen wurde von der Familie SOU entwickelt und nur in der Familie weitergegeben (siehe: Legende und Geschichte der Sou Gar Kune Schule).

 

Typisch für alle Schulen der „Südlichen Gottesanbeterin“ ist der häufig zum Stoßen (Fauststoß) benutzte Phoenix-Augen-Fauststoß (Fung Ngaan Chui) sowie die nach vorn geneigte Haltung des Oberkörpers. In der „Neuen Schule“ nach SOU WAI KEUNG wurde diese Haltung verändert, der Oberkörper steht jetzt senkrecht aufgerichtet.

 

Grundstellung mit Phoenix-Augen-Fauststoß

 

Einzigartig im System sind die Vielzahl verschiedener „Brückentechniken“, siehe: Die „Brücken“ im Kung-Fu im allgemeinen und im SOU GAR KUNE in speziellen. Sie zu erlernen, gehört zur Grundausbildung im System. Ein weiterer Teil der Grundausbildung sind die „Yuen Juk Sau“. Dies sind Drillübungen mit den Armen, ähnlich den „Chi Sau“-Übungen im Wing Chun Kung-Fu bzw. den „Tui Shou“-Übungen im Tai Chi Chuan.

 

Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen ist ein sehr aggessives System. Grundsätzlich gilt es, den Gegner mit allen Mitteln kampfunfähig zu machen und zu töten. Die meisten Schläge werden zu den Augen und dem Kopf (z.B. auch Kehlkopf) ausgeführt. Wichtig ist, es handelt sich hierbei NICHT um ein „sportliches“ Sytem, vergleichbar mit dem Shotokan-Karate. Es gibt keine eigentlichen Wettkämpfe. Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen ist eine reine Schule zur Selbstverteidigung. Fast alle Schläge, Stöße und Tritte dienen dazu, den Gegner sofort „auszuschalten“. Dazu werden diese Techniken so ausgeführt, dass lebenswichtige Organe verletzt werden. So muss ein fortgeschrittener Schüler dieser Schule alle wichtigen „Dim Mak“ Punkte beherrschen. Unter Dim Mak versteht man das Schlagen auf lebenswichtige Punkte des Gegners. Diese Punkte sind Nervenpunkte, Blutkreislaufpunkte, Lymphkreislaufpunkte und Chi-Punkte des Meridian Systems.

 

Kann ein Schüler den Gegner nicht sofort ausschalten, so beginnt er, dessen Körperteile systematisch zu zerstören. Etwa indem er die angreifenden Hände, Arme (möglichst Gelenke) und Füße bricht, so dass sie der Gegner nicht mehr einsetzen kann. Im nächsten Schritt dringt er in die gegnerische Verteidigung ein und setzt seinen Angriff auf lebenswichtige Punkte fort. Was in einigen Sportarten als „unsportlich“ gilt, ist im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen eine wichtige Basis, den Gegner zu besiegen. So ist eine besonders gefährliche Technik, den Gegner zu beissen (in Kehlkopf und Hals).

 

Ein wesentlicher Teil des Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen Trainings ist das Üben mit traditionellen Waffen (siehe: Waffen im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen). Hierunter fallen zunächst die vier Grundwaffen: Stab, Säbel, Schwert und Speer. Stab und Säbel werden dabei besonders intensiv geübt. Es gibt eine Reihe verschiedener Stabformen für Stäbe unterschiedlicher Länge. Ähnlich verhält es sich auch bei dem Säbeln. Hier wird sehr häufig auf Messer (Schmetterlingsmesser verschiedener Formen) zurückgegriffen. Eine sehr typische Waffe ist das ‚Wong Tiu Do‘, ein an einem Stab befindliches ‚Schmetterlingsmesser‘. Diese Waffe ist relativ leicht und damit sehr schnell beweglich. Sie kann wie ein Speer und eine Hellebarde benutzt werden. Als schwere Hellebarde wird das „Kwan Do“ benutzt. Für die schnellen Techniken der Gottesanbeterin ist diese Waffe eigentlich zu langsam. Dennoch gibt es eine Hauptform mit dieser Waffe, die in erster Linie für die Entwicklung der Muskelkraft des Schülers dient. Traditionell wie in vielen Systemen finden wir auch hier eine Tigergabel (Daai Pa). Selbstverständlich wird auch der in den meisten südlichen Schulen vorhandene Langstab unterrichtet. Doppeläxte und Doppelhämmer sind ebenfalls zu finden. Aber auch sie dienen eigentlich nur der Stärkung der Muskelkraft. Desweiteren gibt es noch eine ganze Reihe verschiedener Waffen. Ganz besonders erwähnenswert sind die Luk Fong Tong Long Tit Jaau (Gottesanbeterin-Krallenhaken). Sie wurden im System entwickelt und werden auch nur im Sou Gar Kune unterrichtet.

 

Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen wird in Deutschland seit 1970 unterichtet. Seit dieser Zeit wurden immer wieder neue Prüfungssysteme erarbeitet. Im Jahr 2002 wurde ein neues Prüfungssystem erstellt. Dieses soll für das gesamte Sou Gar Kune System gelten. Zunächst wurde im Rahmen dieses neuen Systemes eine neue Prüfungsordnung für Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen erstellt, die seit August 2002 in Kraft getreten ist.