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HA OH LAY

CHINESE SOU GAR KUNE MARTIAL ARTS SPORT ASSOCIATION

Waffen im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen

HOKKIAN HAKKA NAAM PAAI TONG LONG KUEN

福建客家
南派螳螂拳

Waffenübungen sind ein wichtiger Teil des Trainings im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen. Ähnlich wie bei den Handtechniken gibt es auch hier „Drillübungen“ mit Waffen. Sie werden kontinuierlich ausgeführt. Aber ebenso-wie bei allen anderen Schulen-gibt es auch nur einfache „Anwendungen“ und Partnerübungen.

 

Im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen der SOU GAR KUNE Schule gibt es eine Reihe von Waffen, die einmalig sind und nur im SOU GAR KUNE existieren und unterrichtet werden. Eine dieser besonders markanten Waffen sind die „Luk Fong Tong Long Tit Jaau“ (Gottesanbeterin-Krallenhaken).

 

Luk Fong Tong Long Tit Jaau (Gottesanbeterin-Krallenhaken)
 

Luk Fong Tong Long Tit Jaau (Gottesanbeterin-Krallenhaken)

 

Sie stellen eine der gefährlichsten Handwaffen (keine Schußwaffen)dar, die heute existieren, da sie mit einer 4-Punkt Angriffstechnik verbunden werden können. Das bedeutet, dass der Gegner auf vier Punkten (des Körpers) gleichzeitig angegriffen werden kann, wobei aber nur beide Arme zum Einsatz kommen. Der Abwehrende kann aber, wenn auch er nur zwei Arme benutzt, nur zwei Punkte gleichzeitig abwehren. Das bedeutet, er wird auf jeden Fall an zwei Körperteilen gleichzeitig verletzt werden können.

 

Tong Long Siu Gaan

Eine weitere Doppel-Waffe sind die „Tong Long Siu Gaan“. Hierbei handelt es sich um zwei Stäbe mit ovalem Durchmesser an deren einem Ende ein Seil befestigt ist. Damit können die beiden Stäbe nicht nur in der Hand gehalten werden, sondern auch ähnlich einem Nunchaku gewirbelt werden. Man kann auf diese Weise den Gegner nicht nur schlagen, sondern auch einzelne Köperteile oder Waffen fangen und kontrollieren.

 

Verschiedene Arten von „Schmetterlingsmessern“ (Mu Chi Do, Woo Dip Do, Juk Yip Do, Choi Do usw.)

Eine der wichtigsten und bekanntesten Waffen im südchinesischen Kung-Fu sind die „Schmetterlingsmesser“. Dies sind-je nach Art verschieden lange Messer- mit einem Griffschutz ähnlich den europäischen Säbelgriffschutz. Im Hokkian Hakka Naam Paai Tong Long Kuen der SOU GAR KUNE Schule gibt es eine ganze Reihe von verschiedenen „Schmetterlingsmessern“, die in verschiedenen Formen benutzt werden. Der Grund, weshalb gerade hier so viele verschiedene Varianten dieser Waffe existieren liegt darin begründet, dass die „Schmetterlingsmesser“ als Werkzeug zur Bambus- und Rattanbearbeitung benutzt wurden.
Grob werden diese Messer nach ihren Längen unterteilt.

 

Verschieden Längen von ‚Schmetterlingsmessern‘

 

Auf obiger Abbildung sind die drei wesentlichen Längen der ‚Schmetterlingsmesser‘ dargestellt. Das oberste Messer ist das Längste. In der Sou Gar Kune Schule wird es ‚Juk Yip Do‘ genannt. Das zweitlängste Messer wird in der Sou Gar Kune Schule als ‚Woo Dip Do‘ (Schmetterlingsmesser) bezeichnet. Das kürzeste Messer wird in der Sou Gar Kune Schule ‚Mu Chi Do‘ genannt. Hier soll noch einmal speziell darauf hingewiesen werden, dass die genannten Bezeichnungen NUR für die Sou Gar Kune Schule gelten. Andere Schulen haben andere Bezeichnungen, viele unterscheiden dabei nicht in der Länge der Messer.

Nachfolgend werden in den beiden Bildern verschiedene Formen und Ausprägungen von ‚Woo Dip Do‘ und ‚Mu Chi Do‘ gezeigt.

 

Verschiedene ‚Woo Dip Do‘ Verschiedene ‚Mu Chi Do‘

 

Die Länge eines Messers spielt in der Anwendung eine wesentliche Rolle. Im folgenden Bild sind drei verschieden lange Messer dargestellt, die in etwa die gleiche Form besitzen. Sie entsprechen den Längen: ‚Mu Chi Do‘, ‚Woo Dip Do‘ und ‚Juk Yip Do‘ (nach Sou Gar Kune Bezeichnung). Das obere Messer wird als ‚Bok Hoc Sek Do‘ oder nur ‚Bok Hoc Do‘ bezeichnet. Es wird in der gleichnamigen Form benutzt. Das zweite Messer wird ‚Mui Fa Do‘ (Pflaumenblütenmesser) genannt, ebenfalls nach der entsprechenden Form. Das dritte und längste Messer ist das ‚Juk Yip Do‘ (Bambusmesser). Auch hierfür gibt es wieder eine Form.

 

Werden die drei Messer für geradlinige Stöße eingesetzt, so besitzt das längste Messer natürlich die größte Reichweite. Allerdings erfüllt es im Nahkampf nicht mehr die Handhabarkeit, die nötig ist, um schnell reagieren zu können. Ein kürzeres Messer wäre hier günstiger. Auf der anderen Seite besitzt ein langes Messer nicht nur eine größere Reichweite, sondern meistens auch ein höheres Gewicht, so dass hiermit dann auch ‚Hacktechniken‘ (got, jarm, ham usw.) besser ausgeführt werden können. In den einzelnen Formen der Messer wird hierbeit besonders aus die Stärken der jeweiligen Waffe eingegangen, und möglichst auf die Schwächen verzichtet.

 

Verschiedene lange Messer

 

Neben der Länge des Messers ist ein wesentlicher Faktor die Form. Die Form des Messers bestimmt zu einem großen Teil dessen Anwendung. Hier kommen dann die verschiedenen Arten des ‚Schneidens‘, ‚Schlitzens‘ und ‚Hackens‘ zum Tragen, genauso wie ‚Stoss‘- und ‚Stechtechniken‘.

Die „Grundform“ ist bei allen Schmetterlings-Messern gleich. Das Messer besitzt eine scharfe Schneide und eine mehr oder weniger stumpfe Seite. Der Griff kann unterschiedlich lang sein. Alle Schmetterlings-Messer besitzen einen Griffschutz für die Finger, ähnlich dem der europäischen Säbel. Darüber hinaus wird dieser auf der Oberseite des Messers zu einem Haken verlängert. Damit können andere Waffen wie Stäbe oder Speere eingehakt und festgehalten werden (siehe Abbn. unten). Desweiteren kann er als „Drehpunkt“ eingesetzt werden, um das Messer um 180 Grad zu drehen, so dass es als Unterarmschutz benutzt werden kann. Gleichzeitig können dann Stöße mit dem Griff ausgeführt werden.

 

Verschiedene Formen von Messern

 

Im obigen Bild werden einmal verschiedene Formen von Messern dargestellt. Das mittelste Messer ist ein ‚klassisches‘ „Woo Dip Do“ mit entsprechender Länge, die anderen vier zählen der Länge nach zu den ‚Mu Chi Do‘. Deutlich zu erkennen ist, dass alle fünf Messer eine unterschiedliche Form besitzen, wodurch auch unterschiedliche Techniken damit ausgeführt und Prinzipien realisiert werden können.

Das oberste Messer ist relativ lang und dünn. Es wird besonders zum Stoßen und Stechen eingesetzt. Aufgrund der langen Schneide können auch gut ‚Schnitt-‚ und ‚Schlitztechniken‘ wie ‚jit‘, ‚chit‘ oder ‚pek‘ eingesetzt werden.

 

Auch das zweite Messer kann für die gleichen Techniken und Prinzipien gut eingesetzt werden. Zwar ist die Reichweite beim Stoßen nicht so hoch, dafür eignet es sich aber besonders gut für die ‚Schnitt-‚ und ‚Schlitztechniken‘ wie ‚jit‘ oder ‚chit‘. Durch die dicke Schneide am Griff kann ein Schlag mit einer schweren Waffe (Stab, Kwan Do) noch gut geblockt werden. Als ‚kleines‘ Mu Chi Do lässt sich das Messer gut verstecken und kann im Nahkampf besonders vorteilhaft eingesetzt werden.

 

Die Form des vierten Messers ist genau entgegen gesetzt. Es ist speziell für ‚Hacktechniken‘ wie ‚jaam‘,’ham‘, ‚jeuk‘ oder ‚got‘ geeignet. Schlitztechniken wie ‚pek‘ oder Stoßtechniken wie ‚chik‘,’chuen‘ oder ‚jaat‘ können nur sehr schlecht oder gar nicht damit ausgeführt werden. Als Ersatz bieten sich an: ‚chaap‘, ‚fan‘ und ’seuk‘.

 

Das fünfte Messer ähnelt in der Form dem dritten (Woo Dip Do). Es ist am universellsten einzusetzen, da es alle Techniken und Prinzipien gleich gut erlaubt. Zwar können einige Messer bestimmte Techniken besser und leichter ausführen, dafür haben sie jedoch, wie schon erwähnt, bei anderen große Probleme.

 

Das dritte Messer (klassisches Woo Dip Do) ist ebenfalls ziemlich universell einsetzbar. In obiger Abbildung sind Schneide und Rücken bis fast zur Spitze parallel. Dies hat für Blocktechniken Vorteile, allerdings für Schlitztechniken wie ‚pek‘ oder Stoßtechniken wie ‚chik‘ Nachteile. Für einen Anfänger, der zum ersten Mal die Grundlagen erlernt, ist es aber ausreichend. Anzumerken sei noch, dass alle oben besprochenen Formen auch als „Woo Dip Do“ (mittellange Messer) existieren. Dagegen gibt es nicht alle Formen als „Juk Yip Do“ (lange Messer).

 

Neben den oben erwähnten Formen gibt es eine ganze Reihe von Sonderformen für spezielle Techniken und Prinzipien. So besitzen einige Versionen noch Haken an der Schneide zum Fangen und Einklemmen der gegnerischen Waffe oder schlangenförmige oder sägezahnförmige Schneiden.

 

Das oben erwähnte ‚Choi Do‘ wird ebenfalls im Sou Gar Kune verwendet. Es ist ein einfaches ‚Hackmesser‘, wie es auch zum Kochen benutzt wird. Das Choi Do wurde für die Bearbeitung von Bambus eingesetzt. Es besitzt allerdings keinen Griffschutz.

 

Mu Chi Do (Kleine „Schmetterlingsmesser“)

 

Grundstellung mit Mu Chi Do

 

Einige Arten von „Schmetterlingsmessern“ können auch „gedreht“ benutzt werden. Damit kann der Unterarm geschützt werden. Das Messer hat damit nicht nur die Funktion des Schutzes-ähnlich einem Gwaai (Tonfa), sondern es lässt sich auch sehr gut damit im Nahkampf schneiden. Ein Messer in dieser Art zu benutzen, wird als „Phoenixschwinge“ bezeichnet.

 

Grundstellung mit gedrehten Messern

 

Nachfolgend wird eine Anwendung mit den Mu Chi Do gezeigt.

 

Angriff: „che pek kuon“, Abwehr: „ka do“ (rechts) „gau do“ (links), Einhaken
Einhaken „Verschließen“ des Stabes
„gwoh do faat“ „jaam do“ (Hackschnitt)
„chit do“ (Schlitzschnitt) „dong do“ (Aufwärtsschnitt)

 

Juk Yip Do (Lange „Schmetterlingsmesser“)

 

Grundstellung mit Juk Yip Do (Langen Schmetterlingsmessern)

 

Angriff: „che pek kuon“, Abwehr: „tiu gok do“ (rechts) „ka do“ (rechts, Block),“ham do“ (links, Hacken)

 

„waang pek do“, Schlitzschnitt seitlich